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Die Atomentscheidung kommt

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schwache Atomkraft Während in Japan eine der schlimmsten Katastrophen der Menschheitsgeschichte ihren Lauf nimmt, werden andernorts hektisch Entscheidungen ge-troffen.

Quer durch alle politischen Parteien herrscht jetzt der Konsens, dass mit Atomkraft zukünftig kein Staat mehr zu machen ist. Der schnelle Aus-stieg aus dieser Form der Energieerzeugung ist damit faktisch beschlossen, ohne dass es jemand gesagt hätte.

Freaks united

Ein Erdbeben der Stärke 9.0 auf der Richterskala, ein verheerender Tsunami und der Ausfall von drei Notfallsystemen bei der Kühlung ei-nes Reaktors, der im März diesen Jahres stillgelegt werden sollte ha-ben das bewirkt. Die Angelsachsen würden das einen »freak accident« nennen.

Fragt man einen Statistiker, wird er für das Zusammentreffen dieser Ereignisse eine verschwindend geringe Eintrittswahrscheinlichkeit angeben.


Die Realität der Fakten

Aber es ist passiert, wie haben es gesehen und niemand weiß, wel-che Ausmaße dieser Atomunfall noch annehmen wird.

Wir alle haben die Bilder gesehen und damit wird aus einer verschwin-dend geringen Wahrscheinlichkeit ein Faktum. Wir halten solche Erei-gnisse jetzt für wahrscheinlicher als vor dem Erdbeben in Japan.

Der Rat der Statistik

Der Statistiker würde vermutlich widersprechen. Denn die Möglichkeit, dass solche unwahrscheinliche Ereignisse mehrfach auftreten ist so unwahrscheinlich, dass sie außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt.

Allerdings würde der Statistiker auch sagen, dass es keine Rolle spielt. ob der Fall gerade eingetreten ist oder nicht.

An der Eintrittswahrscheinlichkeit des einzelnen Falles würde es nichts ändern. Nur eben die Wahrscheinlichkeit, dass zwei solcher Er-eignisse in einem überschaubaren Zeitverlauf eintreten ist statis-tisch unvorstellbar klein.

Es mag zynisch klingen, aber unter den Aspekten der Wahrschein-lichkeitsrechnung müssten die Entscheider sagen: Jetzt erst recht!

Die Stimmung entscheidet

Dem widerspricht natürlich die politische Stimmung. Denn wir halten jetzt die Risiken einer Atomwirtschaft für sehr real. Niemand wird daher sehenden Auges in sein Verderben rennen wollen.

Für unsere eigenen Entscheidungen mag uns das eine Lehre sein. Wir sollten möglichst nie unter dem Eindruck eines emotional stark belastenden Ereignisses Entscheidungen treffen.

Denn anders als im vorliegenden Fall, können wir damit auch falsch liegen, wie der Statistiker gerne bestätigen wird.

Persönlich denke, ich dass wir uns so schnell es wirtschaftlich mög-lich ist, von der Atom-Technologie verabschieden sollten.

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